Archive for the ‘Wissenwertes über Polen’ Category

Wahrheiten

Neue Erkenntnisse über unsere polnischen Nachbarn. Facebook Fans analysieren „Viva Polonia“-Weisheiten auf unserer Site.

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Wissenswertes über Polen – ihr seid gefragt…

So, die „Deutschen“ haben ja nun durch den Film „Polen für Anfänger“, den Thementag Nowa Polska und unser Angebot hier auf dem Blog und auf Facebook schon das ein oder andere über ihre polnischen Nachbarn gelernt. Jetzt wird es Zeit mal einige Weisheiten aus Steffen Möllers Viva Polonia auf den Prüfstand zu stellen – mit eurer Hilfe natürlich…

Auf unserer Facebook Fansite wird es ab heute die Rubrik „Wahr oder falsch“ geben. Wir freuen uns auf eure Meinung.

Übrigens, wenn ihr den Film „Polen für Anfänger verpasst habt, könnt ihr ihn momentan in der 3sat-Mediathek nachschauen – einfach hier klicken>>>

Außerdem wird der Film am 3.5.10 um 21 Uhr ein weiteres mal im RBB ausgestrahlt.

Exklusive Szenen

Für diejenigen, die noch nicht auf unserer Facebook Site vorbei geschaut haben, hier einige Clips von den Dreharbeiten. Die Clips sind teilweise exklusive Szenen aus dem fertigen Film, teilweise sind es aber auch Szenen, die auf Grund von Kürzungen nicht den Weg ins das Fernsehformat gefunden haben. Viel Spass…
Ob es wirklich so ablaufen wird, wie Krömer sich das vorstellt?
Auf den Warschau Trip und interessanten Fakten über das neue Polen…
…folgte eine Reise im Fiat Polski – quer durch Polen.
Auch die polnische Landbevölkerung lernten sie kennen, wie z.B. auf einer Hochzeit, auf die man sich kurzerhand selbst eingeladen hatte.

Unter Nachbarn

„Nationen sollte man nicht auf die Couch legen. Im Falle von Deutschland und Polen ist das aber unerlässlich.“

von Radek Knapp

Hand aufs Herz: Was wissen Deutsche über Polen und umgekehrt? Offenbar jeweils nur das Nötigste. Das wäre zum Beispiel die in Polen vorherrschende Meinung Deutsche seien fleißig, zuverlässig, aber leider auch humorlos. Unbestritten hingegen ist, dass die germanischen Nachbarn die besten Autos der Welt bauen, welche wiederum auf geheimnisvolle Weise von einigen fantasiebegabten und humorvollen Polen entwendet werden. Kurzum: Der eine kennt über den anderen nur Klischees, was aber irgendwie verständlich ist. Klischees haben zwar einen schlechten Ruf, aber dafür merkt man sie sich leicht, und mit manchen kann man sogar am Stammtisch glänzen.

Gelegentlich schadet es nicht, Klischees zum kontrollierten Abschuss freizugeben, um ihre Zahl wieder auf den Normalstand zu senken. Im Fall der deutsch-polnischen Einheit ist das einfach. Man sucht sich ein paar kuriose Gemeinsamkeiten heraus, und schon staunen alle, wie ähnlich und charmant beide Nationen sein können, wenn sie es nur wollen.

Den Anfang macht die so komplizierte polnische Sprache. Sie ist für den Germanen praktisch unlernbar und klingt eigentlich schon nicht mehr wie vom Planeten Erde. Schuld daran sind der sparsame Umgang mit Vokalen und die typische slawische Sorglosigkeit, alles, sogar die eigene Sprache, sich selbst zu überlassen. Aber gerade deswegen saugt das Polnische problemlos Fremdmaterial auf, welches in diesem Fall – siehe und staune – am häufigsten aus dem Deutschen einfließt. Immer wieder stolpern im Sommer deutsche Touristen durch die Straßen polnischer Städte und wundern sich, wie gut sie Polnisch können. Sie brauchen nicht einmal ein Wörterbuch auszupacken, wenn sie sich eine „Flaschka“ oder einen „Schlafrock“ zulegen wollen und auf die Frage, ob sie mit Euro oder Dollar zahlen sollen, aus einem polnischen Mund ein „ganz egal“ zu hören bekommen.

Schwieriger wird es für den deutschen Bürger bei deutschen Vokabeln, die schon so lange im Slawenland herumgeistern, dass sie bis zur Unkenntlichkeit verpolnischt wurden. Es gab da z.B. den deutschen Erfinder Vincenz Prießnitz, der im 19. Jahrhundert einen Waschapparat erfand „aus dem Wasser durch ein Sieb auf den Badenden fiel“. Ihm zu Ehren nennen die Polen diesen Apparat bis heute „prysznic“. Warum aber die Deutschen noch nicht nachgezogen haben und ihn weiterhin Dusche nennen, sollte wirklich mal genauer untersucht werden. Untersuchen müssen wir hingegen nicht, wie vielen polnischen Jungfern einst der deutsche Charmeur Heinrich Heine beim Baden geholfen hat. Egal ob es unter einem prysznic oder einer Dusche war, es müssen reichlich gewesen sein, denn von da an nannte er sie nur noch „Weichselaphroditen“.

Die polnische Sprache hat die beiden Völker auch auf Gebieten zusammengeschweißt, wo sie eigentlich nichts mehr verloren hatte. Als vor Jahren der deutsche Papst, der bekanntlich einem polnischen nachfolgte, Warschau besuchte, muss er im Flugzeug noch ausgiebig an einer polnischen Begrüßung gefeilt haben. Denn sobald er auf dem Warschauer Flughafen vor die Kameras trat, hauchte er in sanftem Polnisch „Pozdrawiam was ciule“. Was eigentlich „Ich grüße euch herzlich“ heißen sollte. Doch leider hatte der schmale Mund des deutschen Pontifex aus „czule“ ein „ciule“ gemacht. Wodurch der Satz ein klein wenig an der ursprünglichen Bedeutung verlor und sich auf magische Weise in ein „Ich grüße euch, ihr Schwachköpfe“ verwandelte.  Millionen polnischer Katholiken erstarrten vor den Fernsehbildschirmen, und schon am nächsten Tag empfahl das Boulevardblatt „Fakt“ (das übrigens dem Springer-Verlag gehört) dem Papst, sich künftig auf Deutsch oder Lateinisch an die polnischen Gläubigen zu wenden.

Glücklicherweise waren die Polen niemals nachtragend, und schon zwei Tage später gewann Benedikt XVI. ihre Herzen zurück. Nicht so sehr, weil er in jeder Stadt die frohe Botschaft verkündete, sondern weil er hin und wieder eine Anekdote über seinen polnischen Vorgänger in die Predigt einbaute. Für alle Fälle war aber immer ein Übersetzer dabei. Zum Thema Religion hat neulich auch das erzkatholische „Radio Maria“ ein kleines Steinchen zum deutsch-polnischen Austausch beigetragen.  Als eine deutsche Militärmaschine den Flughafen Tempelhof anflog, hörte der deutsche Pilot statt der üblichen Landekoordinaten ein intensiv auf Polnisch gemurmeltes „Vater Unser“ direkt aus dem „Radio Maria“-Studio. Dass er trotzdem sicher gelandet ist, war wohl weniger göttlicher Intervention zu verdanken als seinen Flugkünsten.

Interessanterweise hat „Radio Maria“ seinen Sitz in Thorn, der Geburtsstadt des polnisch-deutschen Astronomen Nikolaus Kopernikus, was mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl ist. Vor fast 500 Jahren hat Kopernikus die Erde samt ihren Nationen aus dem Mittelpunkt des Universums entfernt und ihr eine weitaus bescheidenere Rolle zugewiesen. Geholfen hat es herzlich wenig. Neulich sind wieder die Steinbachs und Kaczynskis durch die Hintertür zurückgekommen. Viele fragen sich bereits, wie lange sie noch den Polen und Deutschen ihre Kurzsichtigkeit und andere Ähnlichkeiten vorführen werden. Schön wäre es, wenn sich das Scheinwerferlicht stattdessen auf Individuen richten könnte,  die – ohne die Bedeutung des Vergangenen herunterzuspielen – die Versöhnung im Hier und Jetzt suchen. Es gibt davon inzwischen recht viele. Einer von ihnen wäre zum Beispiel jener Berliner Taxifahrer, der einmal zu mir sagte: „Du kannst nicht mit einer Nation auf ein Bier gehen, sondern nur mit einem Kumpel.“

Ein Paradoxon? Vielleicht.

Und hier ist noch eins:

„Fahren Sie nach Polen, Ihre Seele ist schon dort.“

dieser Artikel stammt aus dem 3sat-Magazin vom 22.03.2010 – „TV Höhepunkte April bis Juni 2010“ und gehört zum Thementag „Nowa Polska“, in dessen Rahmen am 25.April um 20:15 Uhr auch der Film „Polen für Anfänger“ erstausgestrahlt wird.

Der Verfasser Radek Knapp wurde 1964 in Warschau geboren, lebt aber seit 1976 in Wien. Er erhielt unter anderem den „aspekte“-Literaturpreis. Weitere Annäherungen an sein Geburtsland sind in seinem Buch „Gebrauchsanweisung für Polen“ nachzulesen.

Weitere Infos und einen Sendeplan zum Thementag „Nowa Polska“ findet ihr hier.



Wir präsentieren: Das Reisegefährt

Wenn auf den Straßen Autos des Typs Fiat 126 fahren, ist man sicher nicht in Italien, sondern in Polen. Das kleine Fahrzeug mit den Abmaßen von etwa 3 Metern Länge, 1,3 Metern Breite und einer Höhe von 1,3 Metern, erblickte zum ersten Mal zu Zeiten der Volksrepublik Polen das Licht der Welt und galt 30 Jahre lang als das Nonplusultra polnischer Mobilität. Die Polen nennen ihn auch gerne liebevoll „Maluch“, was so viel bedeutet wie „Kleiner“.

Mit luftgekühlten 23 bis 26 PS Motorleistung im Heck wurde der Polski Fiat 126p von 1975–2000 bei Fabryka Samochodów Małolitrażowych (FSM) in Bielsko-Biała und Tychy in Lizenz vom italienischen Autobauer hergestellt.

Überraschend ist immer wieder, wie viele Menschen in solch einem Auto Platz finden und gemeinsam reisen. Im Sommer ist es auch schon mal üblich, die Heckklappe des Motors zu öffnen, um die Kühlmöglichkeiten zu erweitern. Diese und viele weitere Tricks und Kniffe hätten unseren Polenabenteurern Krömer und Möller sicherlich aus der ein oder anderen Patsche geholfen. Denn ihr gebrauchter roter Flitzer der Marke Fiat Polski sorgte nicht selten für Aufregung, zum ersten Mal bereits nach 19 Kilometern ihrer Reiseroute.




Weitere Überlebenstipps in Polen

Auf Steffen Möllers Blog findet ihr weitere Tipps für den Polenurlaub. Zum Blog

Wie sieht es mit Euch aus? Habt ihr auch noch nützliche Tipps für Polenurlaub?

In Polen nicht verloren

Überlebenstipps von Steffen Möller für den ersten Polenurlaub

Keine Angst vor Auto-Diebstahl.

Es gibt bewachte Parkplätze. Wenn Sie trotzdem verspannt sind, dann schlafen Sie ruhig zwischen den Reifen ihres Lieblings. Ich selbst nächtige in einem ganz normalen Bett und bin in 15 Jahren kein einziges Mal beklaut worden. Die Kriminalität in Polen ist insgesamt viel niedriger als in Deutschland. Eine S-Bahn-Fahrt durch die Berliner Nacht ist um einiges gefährlicher als ein einsamer Spaziergang durch Warschaus dunkelstes Viertel, Praga Nord.

Andere Toilettenzeichen beachten.

Statt unserer frauendiskriminierenden Piktogramme (bei denen man das weibliche Geschlecht am Minirock erkennt) haben die Polen seit 1928 geschlechtsneutrale Symbole, damit auch wirklich niemand weiß, wer durch welche Tür gehen muss. Hier die Auflösung: Das Dreieck, das auf dem Kopf steht, ist für Männer, der Kreis für Frauen. Mit welcher Eselsbrücke Sie sich das merken ist ihre Sache.

Machen Sie Zungen-Yoga.

Wenn Sie noch keine zehn Minuten in Polen sind, werden Sie auch schon vom Tankwart gefragt werden, ob Sie den berühmtesten polnischen Zungenbrecher nachsprechen können: „W Szczebrzeszynie chrzaszcz brzmi w trzcinie.“ Das heißt auf Deutsch: „In Szczebrzeszyn (Kleinstadt in Südostpolen) zirpt ein Käfer im Schilf“. Lernen Sie ihn vorher auswendig, und Sie bekommen ein Freibier.